[«] [Corpus Christi Kirche] [Impressum] [Kontakt] [Übersicht] [Kirchenanbauten] [Turm] [Kirchenraum] [Kirchweihe] [Presbyterium] [Marien-Grotte] [Wie kam es zu allem ?] [Bistums Görlitz] [Papst-Benedikt-XVI] [100 Jahrfeier] [KIRCHENSCHÄTZE] [Kategorie] [»]

DIE PASSIONSGESCHICHTE

Zurück
Darüber, in der mittleren Zone, spielt sich die Passionsgeschichte Christi ab. Wir können das Martyrium von der ÖIbergszene bis zur Kreuzigung verfolgen. Jesus betet am See Gethsemane. Er steht vor Pontius Pilatus. Jesus wird gegeißelt und mit einer Dornenkrone gequält. Jesus trägt das Kreuz. Jesus wird gekreuzigt. Wir erleben sein Sterben, seine Grablegung und seine Himmelfahrt. 500 Jahre später sind davon Monumentalfilme gedreht worden.
Das Ganze ist eine malerische Inszenierung, der man eine naive Genialität nicht absprechen kann. Sind die Personen, die sich da um und gegen Jesus Christus scharen, nicht Menschen wie in Cottbus vor und nach ihrem Kirchgang, beim Markttreiben? Sind sie nicht gekleidet wie 1486? Möglich, dass die Klosterschüler mit dem Meister überein gekommen sind, dass die Martern der Passion und die Freuden der Auferstehung sich in jedem Leben wiederholen. Christentum lebt nur, wenn es gelebt wird.
In der dritten, der obersten Zone, sind Heilige abgebildet: Stefan, Barbara, Sebastian, Katharina, Georg, Laurentius, Menschen, die für den christlichen Glauben gelebt haben und für ihn ihr Leben eingesetzt haben. Ganz oben im Kirchenschiff dargestellt, sind sie dem Himmel nah. Die Fresken laden zu weiteren Entdeckungen im biblischen Geschehen, im Christenleben und in den Alltagssünden ein. Die ganze Bibel breitet sich mit diesen Fresken über die Wände der Kirche aus. Ein Verein Briesener Fresken e. V. macht sich stark, sie zu sichern. Unvergängliches Kulturgut, in der Lausitz einmalig oder selten, braucht diese Mühen.
Pfarrerin Nanna-Maria Luttenberger (Bild oben) muss unbedingt noch auf den prunkvollen Barockaltar hinweisen. Er sei, sagt sie, voller Theologie. Er wurde 1701 aufgestellt und stammt von H. Dreyßigmarken aus Muschkohl (Muskau). Dieser Altar ist auf einen massiven Steintisch aufgesetzt, der an einen alttestamentarischen Opferaltar erinnert. Das untere Bild des Barockaltars zeigt Jesus während des Abendmahls inmitten seiner Jünger. Er erklärt ihnen sein Opfer: " Wenn ihr künftig das Abendmahl einnehmt, denkt daran: ,,Ich sterbe für euch, ich gebe mein Leben für euch." Im Mittelteil ist dieses Opfer, ist die Kreuzigung dargestellt. In diesem einmaligen Opfer, das das alttestamentarische Opfer in sich ablöst, versöhne sich Gott mit den Menschen.
Weiter oben ist die Himmelfahrt oder Wiederkunft Jesu Christi zu sehen. Der Glaube an ihn eröffne die Hoffnung, nach dem biologischen Tod in ein ewiges Leben einzugehen. Wer diese Gewissheit habe, dem erschließe sich im Diesseits der Sinn des Lebens.

BROCKE VON MENSCH ZU GOTT
Rechts und links vom Altar sind kleine zusammengeraffte Vorhänge zu sehen. Ausgebreitet verbargen sie ,den Hohenpriester in alttestamentari­schen Zeiten, wenn er das Opferritual vorbereitete. Im Matthäus-Evangelium wird erzählt, dass dieser Vorhang von oben nach unten riss, als Jesus starb. Der Zutritt zu Gott sollte nach diesem Opfertod für alle Menschen frei sein. Jesus hatte die Brücke zwischen der sündigen Menschheit und der Heiligkeit Gottes errichtet.