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Pfarrer Walter nimmt Abschied von der Pfarrei Döbern als Administrator.

Ab l. August ist Pfarrer Joklitschke, Spremberg der Administrator in temporalibus (für die Verwaltung) für die Gemeinde Corpus Christi Döbern. Dann bin ich Ruheständler. Pfarrer i. R. Manche deuten i. R. als „in Rufweite". Das trifft für mich insofern zu, als ich im Förster Pfarrhaus wohnen bleibe und bestimmte Dienste weiter übernehme wie z. B. Besuche im Krankenhaus. Wer also notgedrungen dorthin muss, darf sich weiterhin als katholisch eintragen lassen, damit ich erfahre, wer dort liegt.
In Forst wird aber ab September die Vorabendmesse am Samstag generell wegfallen, und die Sonntagsmesse wird erst um ll.oo Uhr sein. Denn für Forst und Guben ist verantwortlich Pfarrer Aschenbrenner. Er muss beiden Gemeinden die Sonntagsmesse anbieten. 9.00 Uhr Guben und ll.oo Uhr Forst. Wie es in Döbern gehandhabt wird, darüber müssen sich Pfarrer Joklitschke und Pfarrer Grimm einigen. Vermutlich wird es wohl so bleiben wie bisher, weil Pfarrer Grimm für die Seelsorge zuständig ist. Nun möchte ich der Gemeinde Döbern, besonders den Verantwortlichen, herzlich danken für alle Mit- und Zuarbeit, was mir meinen Dienst sehr erleichterte. Danken möchte ich auch für das Vertrauen und die Annahme, die ich in Döbern erfahren habe. - Ähnliches gilt natürlich für Forst und da noch viel mehr, weil mich die Gemeinde so lange schon ertragen und getragen hat. In Forst, so kann ich sagen, habe ich Wurzeln geschlagen. Hier möchte ich mich auch weiterhin zuhause fühlen, auch wenn ich nicht mehr alles kann und die Kräfte weiter schwinden, wie bei alten Leuten üblich. - Gott allein weiß, wie lange noch. Wir spüren nun immer deutlicher, dass wir in der Diaspora leben.
Diaspora heißt: wenige Katholiken oder überhaupt Christen in der näheren Umgebung unter vielen anders Denkenden; dazu kommen weite Wege zum Gottesdienst. Da wird uns bei einer Besinnung selber deutlich, wie viel uns Kirche und Gott generell bedeuten, wie ernst wir Gott nehmen. Diaspora lebt von Treue und Überzeugung des Einzelnen; man muss Gemeinde suchen, sich mühen, einander im Glauben zu stärken. Mit anderen Worten heißt das, man muss den eigenen Glauben vertiefen. Das geschieht besonders im innigen täglichen Gebet, um auf diese Weise den Kontakt mit dem Herrgott halten, nicht abbrechen zu lassen. Ohne Gebet kann keiner auf Dauer im Glauben durchhalten. Von allen Seiten zieht es uns hin und her. Es strömen so viele Angebote auf uns ein; wir müssen uns je neu entscheiden.
Andersdenkende wollen uns auf ihre Seite ziehen. In uns steckt doch auch eine gewisse Neigung, einen angeblich leichteren Weg zu gehen. Da streicht man vieles weg, was einem früher sehr wichtig war. „Halte mich für entschuldigt" sagen Eingeladene im Gleichnis Jesu. Bei anderen fallen uns Dinge auf, die wir nicht für gut halten; bei sich selber Findet man immer Entschuldigungen, um sein Gewissen zu beruhigen. Man sollte doch auch sich selbst gegenüber ganz ehrlich sein, zugeben können und wenn möglich die Umkehr versuchen. Umkehr nun wieder ist schwer, wenn man für sich bleibt, alles mit dem eigenen Gewissen ausmachen will. Wenn dagegen ein/e andere/r in großem Wohlwollen einem etwas sagt, sind Einsichten leichter und schneller zu erreichen. Offenheit ist allerdings nötig. Etwas zuzugeben, ist oft schon ein Problem und verhindert Befreiung. Da dürfen wir um Mut beten, um Heiligen Geist, der uns Wege in die Zukunft zeigt.
Uns allen wünsche ich Freude am Glauben, eine innige Verbindung mit Jesus, in der Gemeinde; dann können wir mit Gelassenheit in die Zukunft schauen, in die eigene und die der Gemeinde.
Gott segne Sie alle
Ihr
Bernhard Walter