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Wer findet ihn zuerst?

Gott kommt in diese Welt: Die Hirten finden das Kind
Die Menschheit, die ganze Welt spricht an Weihnachten von Bethlehem, von denn Kind in der Krippe und davon, dass Gott Mensch wird. Gleichzeitig aber spürt man weltweit ziemlich wenig von dieser wichtigen Wirklichkeit unserer Geschichte. Das können wir bereits in der Bibel sehen. Sie berichtet uns, dass damals schon viele Menschen achtlos an Bethlehem vorübergingen und nur wenige den Weg fanden Kind, das das Schicksal unseres Lebens verändert.
Es sind ganz einfache Menschen, Hirten: Menschen der unteren Gesellschaftsschicht also, die nichts zu sagen haben, die man übersieht, denen man nichts zutraut. Traut sich ihnen an, ruft sie dorthin, wo er sich dieser Welt zeigen will. Es ist, als ob Gott uns sagen möchte: Ich habe keine Vorzimmer; für mich braucht ihr kein Empfehlungsschreiben; zu mir hat jeder Mensch Zutritt, sofern er nur selber so ,,klein" ist, dass er mich nicht übersieht. Denn das gehört untrennbar zusammen: Gott kommt nicht als Großer und Mächtiger in diese Welt, und deswegen können ihn die Menschen nicht erkennen, für die oft nur das Grosse und Mächtige zählt. Wer aber ,,klein" ist, wer um seine eigene Not und Schwäche weiß und deswegen auch das Unscheinbare und Hilfsbedürftige nicht übersieht, sondern es beachtet und pflegt, wer um den Wert des Unansehnlichen weiß und es hütet, der kann den Ruf des Engels hören und sich zur Krippe holen lassen. Es ist darum kein Zufall, dass gerade Hirten die ersten waren, die Gottes Nähe leibhaft erleben dürften.
Und heute ist es nicht anders! Wenn wir Gott in unserem Leben finden wollen, dann sollten wir ebenfalls zuerst «Hirten» werden: Menschen, denen das Kleine und Zarte nicht zu gering ist; Menschen, die sich kümmern um das Schwache; Menschen, die rücksichtsvoll umzugehen verstehen mit dem, was ihnen anvertraut wird. Das ist oft sehr mühselig und bringt selten Dank und Anerkennung ein. Gott allerdings waren diese Menschen so wichtig, dass sie als Erste von seiner Ankunft erfuhren.
Auszug vom Pfarrer Stanislav Weglarzy