Frau hinter dem Ladentisch
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Anna ist um die 40, frisch geschieden und Mutter der 17-jährigen Michala und des 8-jährigen Petja. Sie wechselt vom einen Ende Prags in das
andere, um dort in einer großen Kaufhalle als Verkäuferin zu arbeiten.
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Die Frau hinter dem Ladentisch (Originaltitel: Žena za pultem) ist eine tschechoslowakische Fernsehserie, in deren Mittelpunkt die Erlebnisse der Verkäuferin Anna Holubová stehen. Die
Drehbücher zur Serie stammten von Jaroslav Dietl,
Regie führte Jaroslav Dudek.
In der Serie werden die Erlebnisse der Prager
Verkäuferin Anna Holubová erzählt. Diese
nimmt in der ersten Folge ihre Tätigkeit als Leiterin
der Feinkostabteilung in einer Kaufhalle im
Prager Stadtteil Smíchov auf. Wohnungswechsel und
ein neuer Arbeitsplatz – Anna Holubová hatte
zuvor ein Kaufhalle in einem anderen Prager Stadtteil
geleitet – sollen nach der Scheidung von ihrem
Mann einen Neuanfang in ihrem Leben markieren.
Anna ist eine versierte Fachkraft. Dadurch und durch
ihren offenen und ehrlichen Charakter erwirbt
sie sich schnell das Vertrauen ihrer Kollegen und
Vorgesetzten. Dabei muss sie sich gegen manche
Unwägbarkeiten durchsetzen.
Der Handlungszeitraum der Serie beginnt zu Neujahr
und erstreckt sich über ein Jahr. Die Serie ist in
12 Teile gegliedert, wobei jeder Teil einem Monat
zugeordnet ist. Das wird nicht nur durch eine
Einblendung des Monatsnamens deutlich gemacht.
Auch die Handlung selbst nimmt Bezug zu
saisonalen Ereignissen. So werden beispielsweise in
der dritten Folge (März) der Internationale
Frauentag begangen und Ostern gefeiert.
Jirinka vom Gemüsestand ist tüchtig, nett und sieht gut aus. Aber Jirinka stottert und jeder Mann, der zunächst mit ihr anbändeln wollte,
belächelt sie kurz darauf. Als ein Obstfahrer ihr einen herrlichen Apfel schenkt, ist sie wieder mal voller Hoffnungen. In diesen Apfel würde
sie nur zu gern richtig beißen, und so macht sie sich schön für die kommende Obstlieferung. Eine Beziehung ganz ohne Worte gibt es aber
nicht und so muss Jirinka erleben, was sie seit ihrer Kindheit kennt … Da schaltet sich Anna ein. Sie hat eine Idee, wie man Jirinka zu mehr
Selbstvertrauen verhelfen kann.
Der Stellvertreter des Kaufhallenleiters müsste eigentlich Annas Feind sein. Immerhin hat sich die neue Verkäuferin vom Delikatessenstand
ja gegen die willkürlich herrschende Frau des Stellvertreters durchgesetzt. Erstaunt stellt Anna fest, dass dieser Mann nun alle ihre
Vorschläge, und seien sie noch so ungewöhnlich, unterstützt. Er ist überaus freundlich zu ihr, sucht das Gespräch, ja, er interessiert sich für
Anna in einer Weise, die sie bei dem verheirateten Mann nicht erwartet hätte. Dabei hat sie ohnehin genug Probleme. Ein Stammkunde am
Delikatessenstand macht ihr ebenfalls den Hof und zu Annas Entsetzen taucht ihr geschiedener Mann wieder auf. Heiter, zärtlich, als wäre
nichts geschehen, lädt er sie zu einem Osterausflug ein und Annas Kinder, die sehr am Vater hängen, sind begeistert.
Der Lagerverwalter Oskar findet großen Gefallen an der sympathischen und stattlichen jungen Fleischerin Lada. Lada aber hat zu Hause
strenge Eltern, die keinen Freund für ihre Tochter dulden. So versuchen die beiden, wenigstens während der Arbeitszeit hin und wieder ein
Schäferstündchen zu organisieren. Ausgerechnet in einem solchen Augenblick, als sich die beiden in das Weinlager eingeschlossen haben,
taucht Ladas Mutter in der Kaufhalle auf. Sie ist eine resolute Frau vom Lande und verlässt nach einer turbulenten Szene als Siegerin den
Schauplatz, an der Hand ihre verängstigte Tochter. Eine festgefahrene, ja hoffnungslose Sache, aber Frau Anna vom Delikatessenstand
weiß Rat. Rat bräuchte sie allerdings selbst, denn sie hat inzwischen ihre eigene Liebesgeschichte.
Der alte Dominik ist bereits Rentner, arbeitet aber trotz seines Alters weiter im Lager der Kaufhalle. Für jeden ist der freundliche und
bescheidene Mann eine Selbstverständlichkeit. Alle sind entsetzt, als der Alte eines Tages bei der Arbeit umkippt und machen sich
Gedanken, woran es lag. Natürlich an den zu schweren Paketen, die die Zulieferbetriebe schicken. Während alle noch am Überlegen sind,
wie man Dominik helfen könnte, erfährt Frau Anna vom Delikatessenstand durch einen Zufall, dass der alte Dominik ein Doppelleben
führt.
Mit einem etwas bitteren Lächeln nimmt Frau Anna die überaus glückliche Ehe der Verkäuferin Kalásková zur Kenntnis. Nach fast 15 Jahren
freut sich die Kalásková noch immer auf das Wochenende mit ihrem Mann wie am ersten Tag. Leider geschieht es oft, dass der Ehemann
verhindert ist. Eine Havarie im Werk hält ihn oft vom wohlverdienten Ausruhen auf der gemeinsamen Datsche ab. Als Frau Kalásková
erfährt, dass er in Wirklichkeit eine Havarie mit einem Fräulein hat, ist sie nur kurze Zeit sprachlos. Dann schreitet sie zur Tat und löst ihre
Eheprobleme nach einem recht fragwürdigen Rezept …
Frau Anna vom Delikatessenstand wird ein Lehrmädchen zugeteilt. Zuzana soll bei ihr lernen, wie man geschickt, freundlich und schnell
verkauft. Doch Zuzana ist ein schwieriger Fall, denn sie hat eine merkwürdige Auffassung vom Eigentum. Kaum gibt es Pfirsiche, dann fehlt
einer in der Horde der rotbäckigen Prachtstücke, mal ist vom Schinken etwas verschwunden, dann wieder ist von einer großen Käsescheibe
ein Stück abgebissen. Schließlich sogar ist eine teure Cognacflasche weg. Anna will diesen Geschichten ein Ende bereiten, ohne dass
Zuzana öffentlich des Diebstahls bezichtigt wird.
Besondere Konzentration erfordert die Arbeit an der Kasse. Schon die kleinste Fehleingabe kann gewaltige Folgen haben. Die beiden
Kassiererinnen Mlynarova und Sona sind trotz des Altersunterschiedes befreundet. Doch als die jüngere, schüchterne Sona einen Freund
findet und nun weniger Zeit für die ältere Freundin hat, reagiert diese ziemlich unfair. Systematisch versucht sie, Sona zu verunsichern.
Und weil Sonas Gedanken sich nun um ihren Freund und die Angst ihn zu verlieren drehen, passieren ihr beim Eintippen der Preise Fehler.
Anna beobachtet die zwei eine Weile und beschließt, mit Mlynarova ein ernstes Wort zu reden.
Zur Belegschaft der Prager Kaufhalle gehört auch die Rentnerin vom Flaschenstand. Oma Kubánková ist ein richtiges Original: rund und
äußerst schlagfertig. Als eines Tages ein wohlhabender älterer Handwerker kommt, um sie in seinen verwaisten Haushalt zu holen, muss
sich der arme Mann einiges von der Kubánková anhören. Doch schließlich findet er auch bei ihr eine schwache Seite …
Kaufhallenleiter Karas hat seine kleinen Schwächen und bringt seine Mitarbeiter nicht selten zum Schmunzeln. In wesentlichen Fragen wird
er aber durchaus akzeptiert. Wenn es um Großeinsätze zum Wochenende oder vor den Feiertagen geht, dann sind seine Anordnungen
entschieden und vernünftig. Ein moderner Mensch also, ein Mann von heute, tüchtig und vorurteilsfrei, sollte man denken. Zu Hause, vor
allem bei seinem erwachsenen Sohn, lernen wir Karas von einer anderen Seite kennen. Karas ist wütend, weil sein Sohn ein Mädchen liebt,
das ein Kind von einem anderen Mann hat. Als sein Sohn auch noch durch die Prüfung fällt, rastet Karas völlig aus und treibt ihn dadurch
aus dem Haus.
Die Delikatessen-Olli, Annas junge Kollegin am Feinkoststand, ist so schlagfertig, dass den Kunden oft die Sprache wegbleibt. Schon
mehrmals musste ihr Chef Karas schlichtend eingreifen. Auch im Privatleben legt Olli eine Unbekümmertheit an den Tag, die nicht immer
gut gehen kann. Eines Tages heiratet sie – zur Überraschung nicht nur ihrer Kollegen, sondern auch ihrer zahlreichen Verehrer. Einer vor
allem will sich mit den veränderten Umständen nicht abfinden.
Die Verkäuferin Anna hat nicht nur oft und helfend in das Schicksal ihrer Kolleginnen und Kollegen von der Kaufhalle eingegriffen. Sie hat
selbst auch Glücksmomente und Niederlagen erlebt. Ihren Kindern zuliebe, die sehr am Vater hängen, ließ sie es zu, dass der geschiedene
und nicht mehr geliebte Mann zurück in die gemeinsame Wohnung zog. Sie nahm eine Ehe wieder auf, die keinen Inhalt mehr hatte und
trennte sich von Karel Brosch, den sie als Stammkunden am Delikatessenstand kennen lernte. Froh ist Anna nicht dabei. In dieser Stimmung
bereitet sie die Weihnachtstage vor und steht auch die große Einkaufsschlacht durch. Lächeln lernt sie erst wieder, als sie das
Weihnachtsgeschenk sieht, das ihre Tochter Michala für sie hat.