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Benedikt XVI. ist tot Persönlichkeiten aus Politik und Kirche äussern sich zu Leben und
Werk von Joseph Ratzinger.
«Joseph Ratzinger entwickelte kein Verständnis für die Zukunftsdimension des Glaubens.
Vielmehr versuchte er, die Reformimpulse des Konzils zu begrenzen oder sogar zurückzunehmen. Er erwies sich damit als unerbittlicher Reaktionär, der letztlich gescheitert ist. Auch als ‹Papa emeritus› meldete er sich trotz
seines anderslautenden Versprechens immer wieder in höchst problematischer Weise zu Wort. Mit seinen unglaubwürdigen Stellungnahmen zum zweiten Münchner Missbrauchsgutachten hat er selbst seinen Ruf als Theologe
und Kirchenführer und als ‹Mitarbeiter der Wahrheit› (sein Bischofswahlspruch) schwer beschädigt.»
Die Reformbewegung «Wir sind Kirche»
«Papst Benedikt XVI. hatte eine beeindruckende Art, auf Menschen einzugehen und ihnen zuzuhören. Er war eine Persönlichkeit, die einen scharfen analytischen Verstand mit tiefer Frömmigkeit und Herzenswärme
verband. Seine Kraft schöpfte er aus der Betrachtung der Heiligen Schrift und der Feier der heiligen Geheimnisse. Mit seinen Predigten und Meditationen erschloss er auf unvergessliche Weise die Dynamik des Wortes Gottes für
unsere Zeit.»
Georg Bätzing, Bischof von Limburg und Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz
«Im erbitterten Lagerkampf zwischen Benedettisten und Anti-Ratzingerianern ist es ganz gut zu wissen, dass laut Kirchenrecht einerseits ein Seligsprechungsprozess frühestens in fünf Jahren beginnen könnte,
andererseits die Akten über einen verstorbenen Papst erst nach Ablauf von 60 Jahren für die wissenschaftliche Aufarbeitung verfügbar sind. Bis dahin stehen alle Einordnungen – so seriös sie auch sein mögen – unter dem
Vorbehalt begrenzter Quellenkenntnis.
In 60 Jahren können sich die Gemüter in den polarisierten Blasen des Katholizismus beruhigen, und in der abgeklärten Ruhe des Abstands zu einem Pontifikat werden Erfolge und Fehler der päpstlichen Amtsführung
gleichermassen besser erkennbar werden. Das gilt heute besonders für das Thema Missbrauch und dessen Aufarbeitung. Mit dem Wissen von heute würde auch Papst Johannes Paul II. wohl nicht mehr heiliggesprochen werden,
der nachweislich den Schrei der Opfer überhört und die Täter geschützt hat.Bei allem gilt, rechtlich gesprochen, ‹audiatur altera pars›: Man höre vor einem Urteil immer auch die andere Seite. Ins Historiografische übersetzt: Erst
das Studium aller verfügbaren Akten, gerade auch von Mächtigen in der Kirche, ermöglicht ein valides Urteil.»
Thomas Schüller, Professor für Kirchenrecht an der Universität Münster
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«Papst Benedikt XVI. hatte eine beeindruckende Art, auf Menschen einzugehen und ihnen zuzuhören. Er war eine Persönlichkeit, die einen scharfen analytischen Verstand mit tiefer Frömmigkeit und Herzenswärme
verband. Seine Kraft schöpfte er aus der Betrachtung der Heiligen Schrift und der Feier der heiligen Geheimnisse. Mit seinen Predigten und Meditationen erschloss er auf unvergessliche Weise die Dynamik des Wortes Gottes für
unsere Zeit.»
Georg Bätzing, Bischof von Limburg und Vorsitzender der deutschen Bischofskonferen
Papst Benedikt XVI.
1927 Joseph Ratzinger wird am 16. April in Marktl am Inn in Bayern geboren.
1946 Beginn des Theologiestudiums in München
1951 Weihe zum Priester
1957 Berufung zum Professor für Dogmatik an die Philosophisch-Theologische Hochschule in Freising
1962–1965 Konzilsberater von Kardinal Josef Frings und Konzilstheologe
1977 Ernennung zum Erzbischof von München und Freising
1981 Ernennung zum Kurienkardinal und Präfekten der Glaubenskongegration
2005 Wahl zum 265. Papst. Er wählt den Namen Benedikt XVI.
2013 Erklärung des Rücktritts. Nach mehr als 700 Jahren und erst zum zweiten Mal in der Kirchengeschichte gibt ein Papst sein Amt zu Lebzeiten ab.
2022 Am 31. Dezember stirbt Joseph Ratzinger – emeritierter Papst Benedikt XVI. – in Rom